Das Schloss Döbbelin im Landkreis Stendal

Das Schloss Döbbelin – seit 19 Generationen Sitz der Familie von Bismarck– kann als einzigartiges Beispiel altmärkischer Baukunst betrachtet werden. Der heutige Besitzer Alexander von Bismarck gab dem Haus seine ursprüngliche Schönheit zurück, indem er es, beginnend im Jahr 1991, mit Liebe fürs Detail restaurierte.

Es handelt sich um einen langgestreckten eingeschossigen Putzbau auf einem hohem Sockelgeschoss. Das Haus besitzt ein gewalmtes Mansardendach und hochgezogene gewalmte Mittelrisaliten auf der Ost- und Westseite. Im Dachbereich befinden sich Fledermausgauben. Über dem Portal mit einer zwei-läufigen Freitreppe ist ein Allianzwappen im geschwungenem Giebelfeld angebracht: die Familie von Bismarck (ein Kleeblatt mit drei Eichenblättern) und die Familie von Jagow (ein  sechsspeichiges Rad). In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Zugang in den Park von der Ostseite des Hauses wegen Baufälligkeit abgerissen.

Im Jahre 2004 hat Alexander von Bismarck eine Terrasse mit Zugang in den Park errichtet. Damit ist die Anbindung von der Ostseite des Hauses in den Park hinein wiederhergestellt. Links und rechts des Hauses befinden sich Wirtschaftsgebäude. Der an den Friedhof angrenzende Marstall entstand bereits vor dem Erbau des Schlosses. Hier befanden sich früher die Kutschen und Pferdeställe.


Heute wird das Schloss von Alexander von Bismarck und seiner Familie privat genutzt. 


Für Besucher wird es jedoch nach vorheriger Anmeldung zur Besichtigung unter der Woche geöffnet. Die Führungen werden für Gruppen (ab 10 Personen) ganzjährig angeboten.

 

  

Das Taubenhaus


Das so genannte Taubenhaus hat mit seinem Tonnengewölbe ebenfalls das 13. Jahrhundert zum Ursprung. Der Fachwerkturm wurde im 17. Jahrhundert aufgesetzt.

 

 

Der Schlosspark

Der Park wird sowohl privat als auch öffentlich genutzt, viele verschiedene Feierlichkeiten laden das Jahr über zum Besuch ein.

Rundgänge durch den Park sind bei den zahlreichen Besuchern äußerst beliebt, er entstand zeitgleich mit dem Schloss im Jahr 1736. In einer Karte der Feldmark Döbbelin von 1845 ist die Wasseranlage am östlichen Ende des Grundstücks eingezeichnet, die heute noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten ist. Die stimmungsvolle Atmosphäre des Parks schaffen die Lindenalleen rechts und links des Schlosses. Vorbei am vorderen Teich – nahe des Schlosses – mit dem gelben Teehaus, an einem Wäldchen entlang, führt ein Weg unter alten Buchen und Eichen entlang, an zwei Statuen vorbei zu einem Wassergraben. An diesem Wassergraben befinden sich eine Gedenkstätte mit Grabsteinen der Familie von Bismarck und eine Marienfigur. Hier findet sich auch eine weitere historische Teichanlage, die zum Verweilen einlädt.

 

  

Die Patronatskirche

Bemerkenswert ist die kleine Kirchenkapelle, gleich neben dem Schloss. Es handelt sich um einen zweiteiligen rechteckigen Feldsteinbau aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Diese Kirche unterscheidet sich jedoch von anderen Dorfkirchen in interessanten Details. Im Süden des Gotteshauses wurde 1747 eine Patronatsloge angebaut, das Patronat besaß die Familie  von Bismarck noch bis zum Jahr 1945. Die Patronatsloge wurde in der Zeit der DDR als Trauerhalle genutzt. 1999 wurde diese abgerissen und durch eine größere im gleichen Stil ersetzt. Alexander und Irina von Bismarck haben für diese Trauerhalle zwei Kirchenfenster entworfen und gestiftet, um den Lauf der Geschichte festzuhalten.

Von der Bedeutsamkeit dieses Patronats zeugt heute noch die Familiengruft, die immer noch Särge der Familie von Bismarck unter dem Kirchturm birgt. 19 Vorfahren Alexander von Bismarck`s sind hier bestattet worden. Alte Aufzeichnungen beginnen mit Maria von Jagow 1741, der ersten Frau des Erbauers von Schloss Döbbelin.


Zum anderen findet sich in der Döbbeliner Dorfkirche einer der raren Taufengel der Altmark. Von einem unbekannten Meister geschnitzt, nimmt man an, dass er in der Mitte des 18. Jahrhunderts in die Döbbeliner Kirche kam. Noch heute wird der Engel bei Taufen per Hand vom Kirchenschiff herabgelassen, er hält die Taufschale.

Darüber hinaus lädt die stille Schlichtheit der Kirche zum Gebet ein. Sie ist täglich für jedermann geöffnet.